Vor etwa 4 Jahren erhielt meine damals 82jährige Mama Apollonia die Diagnose: Vaskuläre Demenz. Was ich und meine Schwester schon länger geahnt hatten, wurde nun zur medizinisch festgestellten Realität. Anfangs versteckte unsere Mutter nur Geld, Putzlappen oder auch Kosmetika und beschuldigte uns Angehörige des Diebstahls. Nach und nach war es ihr aber nicht mehr möglich zu kochen, sich zu orientieren oder ganz einfache Haushaltstätigkeiten durchzuführen. Alleine konnte sie nun nicht mehr in ihrem Einfamilienhaus leben. Ein Heim ist und war für uns aber keine Option. Glücklicherweise bin ich seit gut 5 Jahren nun im selbstgewählten Ruhestand und kann mich nun mit einer 24 Stunden – Hilfe  rund um die Uhr um meine Mama kümmern. Allerdings ist das oft schwieriger als es sich anhört. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung unserer Alzheimer Damen, hätte ich bestimmt schon das Handtuch geworfen und schweren Herzens ein Altenheim für meine Mutter gesucht. So aber kann ich auf liebevolle Unterstützung vertrauen und weiß, dass ich nicht alleine bin.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Alzheimer Gesellschaft wissen genau, wie sie mit Mama umgehen müssen. Sie nehmen sie liebevoll so an, wie sie ist. Es gibt keine Verunsicherung und keine Vorwürfe , nur gemütliche Stunden, die Mama mehr als genießt. Gerne darf sie beim Kaffee Ihre sich immer wiederholenden Geschichten vom Krieg und ihrer Jugend in Aachen erzählen. Margot und Carmen hören ihr gerne zu und werden auch nach gefühlten 100 gleichen Geschichten nicht müde Fragen zu stellen, um ihr zu zeigen, dass sie ernst genommen wird.
Ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Singen, wird sehr viel Platz eingeräumt und beim gemeinschaftlichen Ständchen vergeht die Zeit wie im Flug und Mamas Augen strahlen und ihre Füße wippen im Takt. Gerne spielt man auch gemeinsam „ Mensch ärgere Dich nicht“ oder spült auch nur mal das Geschirr. Und wenn Mama einmal ganz müde ist, kann sie beruhigt ein Nickerchen machen, weil sie ja weiß, dass sie nicht alleine ist.
Und ich kann diese wöchentlichen 2 Stunden ganz entspannt genießen. Kann ohne Angst in die Stadt fahren – einkaufen gehen oder auch nur mal um die Bruchertalsperre laufen, um Kraft zu tanken.
Ohne die Alzheimer Gesellschaft wäre das nicht möglich und ein weitgehend sorgenfreies Leben in gewohnter Umgebung für meine Mutter nicht denkbar. Deshalb sind wir für diese unbürokratische, liebevolle Unterstützung unendlich dankbar und können Sie nur weiterempfehlen.


Herzliche Grüße
Petra Hoffmann-Stahl