Als betroffene Angehörige, meine Tante leidet an Demenz, habe ich von dem Schulungskurs sehr profitiert! Der wertschätzende Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen, der von den Referenten und Referentinnen vorgelebt wurde, hat meinen Blick auf die Krankheit verändert, es geht um Annahme, Wertschätzung ohne Leistungs- und Erwartungsdruck, gelebte Liebe zum Nächsten.

Was hätte ich alles nicht gelernt, wenn ich den Kurs nicht absolviert hätte?

Beispielsweise, dass ich mein Sprechen mit dem an Demenz erkrankten Menschen auf ihn abstimmen muss, der Kranke kann sich nicht mehr an mich anpassen. Verständnis haben für „das Vergessen“, dem Kranken keine böse Absicht unterstellen.

Fragen nach dem Wieso, weshalb, warum, verunsichern den Kranken nur. Ja/Nein-Fragen helfen bei Entscheidungen: Willst du Schokoladenpudding essen?

Wie wichtig biographische Arbeit ist, d.h. die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte des Erkrankten: Was mochte er gern essen? Womit hat er sich früher beschäftigt? Was mochte er nie? Was hat sein Selbstverständnis ausgemacht?

Wie wichtig es ist, rechtzeitig die finanziellen Dinge zu regeln, z.B. wollen die meisten Banken, dass ihre eigenen Bankvollmachten unterzeichnet werden, ebenso oft die Krankenkassen. Wenn ich das nicht im Herbst letzten Jahres geregelt hätte in Absprache mit meiner Tante, wäre ich in diesem Jahr, nach dem Sturz meiner Tante und anschließender Kurzzeitpflege, handlungsunfähig gewesen.

Das Spannungsfeld, in dem Pflege- und hauswirtschaftl. Kräfte sich befinden, wurde mir durch die Gespräche und Beiträge der anderen Kursteilnehmer erst einmal bewußt.

Wie wichtig Sicherheit, Geborgenheit, Struktur für den Dementen sind – und Freundlichkeit, der Kranke versteht oft meine Worte nicht mehr, nimmt meinen Ärger aber durchaus wahr und ist dann selbst unsicher, unruhig o.ä.

Daneben gibt es grundsätzliche Informationen zur Pflegeversicherung, Verhalten bei Notfällen,

uvm.

Dass betreuende Angehörige im Laufe der Erkrankung leicht ausbrennen können, ist bekannt. Gundzüge einer guten Selbstsorge werden ebenfalls vermittelt. Im ausgegebenen Kursmaterial kann man vieles nachlesen und auch telefonisch nachfragen bei den Mitarbeitern der Alzheimer Gesellschaft. Diese haben den Kurs sehr vielseitig, informativ zusammengestellt. Trotz der Corona-Situation waren Austausch und Gespräch möglich. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Und für manche aus dem Kurs haben sich neue berufliche Möglichkeiten ergeben!

 

Bergneustadt, den 17.02.2021                                  Eva Passeck